Die Wiege
Äthiopien
des Arabica-Kaffees
Die Wiege
Äthiopien
des Arabica-Kaffees
Äthiopien gilt als die Wiege des Arabica-Kaffees – eine Region voller Tradition, Vielfalt und einzigartiger Bohnenprofile. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Ursprünge, Besonderheiten und die Menschen hinter dem Kaffee aus der Kooperative Oddo Shakiso.
In diesem Beitrag nehmen wir dich mit auf eine Reise durch die Kaffeewälder Äthiopiens – von der Bedeutung des Anbaus bis zu nachhaltigen Initiativen vor Ort.
Im südlichen Hochland Äthiopiens wächst der Arabica-Kaffee noch immer in seiner ursprünglichen Form. Zwischen 1000 und 2000 Metern Höhe, wo Nebel zwischen den Bergen hängt und tropische Wälder atmen, gedeihen Kaffeepflanzen, die nie gezüchtet oder genetisch verändert wurden. Diese Bergwälder – auch „Kaffeewälder“ genannt – sind einzigartige Ökosysteme, in denen Wildkaffee zusammen mit Farnen, Moosen und hohen Urwaldbäumen wächst.
Hier begann alles: die Geschichte des Kaffees, der später um die Welt ging. In diesen Wäldern wurde die Kaffeepflanze entdeckt, und von hier aus trat sie ihre Reise nach Arabien, Asien und schließlich nach Lateinamerika an. Noch heute bezeichnen viele Fachleute das äthiopische Hochland als das „Gen-Zentrum des Arabica-Kaffees“, denn nirgendwo sonst gibt es eine solche genetische Vielfalt. Jede Pflanze trägt in sich ein anderes Potenzial – für Aroma, Widerstandsfähigkeit und Anpassung.
In Äthiopien ist Kaffee kein Alltagsprodukt – er ist Teil der Identität. Der Duft frisch gerösteter Bohnen zieht durch Dörfer und Städte, und fast jedes Treffen, ob familiär oder geschäftlich, beginnt mit Kaffee.
Die äthiopische Kaffeezeremonie ist eine jahrhundertealte Tradition, die bis heute zelebriert wird. Dabei werden grüne Bohnen frisch geröstet, gemahlen und in einer sogenannten Jebena, einer bauchigen Tonkanne, aufgebrüht. Drei Tassen werden nacheinander serviert: Die erste steht für Genuss, die zweite für Austausch, die dritte für Frieden und Segen. Dieses Ritual verbindet Generationen, ist Ausdruck von Gastfreundschaft und zeigt, welche soziale Rolle Kaffee in Äthiopien spielt. Während in vielen Ländern Kaffee ein Produkt ist, ist er hier ein Erlebnis – ein Symbol für Gemeinschaft, Respekt und das gute Leben.
Ein Großteil des äthiopischen Kaffees stammt aus traditionellen Waldkaffee- und Semi-Waldkaffeesystemen. Das bedeutet: Die Kaffeepflanzen wachsen nicht auf Plantagen, sondern in natürlichen Wäldern oder an deren Rändern. Die Menschen, die dort leben, pflegen die Pflanzen, ernten die Früchte und achten darauf, dass der Wald bestehen bleibt.
Diese Art des Kaffeeanbaus gilt als besonders nachhaltig. Sie erhält die biologische Vielfalt, schützt Böden vor Erosion und sorgt für eine natürliche Regeneration des Ökosystems. Gleichzeitig ist sie eine wichtige Einkommensquelle für viele Familien.
Während in anderen Ländern riesige Monokulturen dominieren, bleibt der äthiopische Kaffeeanbau eng mit dem Rhythmus der Natur verbunden. Das macht ihn nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch geschmacklich unverwechselbar – mit komplexen Aromen und einer feinen, oft blumigen Säure.
Der Wildkaffee Äthiopiens ist ein botanischer Schatz. Forscherinnen und Forscher haben festgestellt, dass er über eine enorme genetische Vielfalt verfügt – ein unschätzbarer Vorteil in Zeiten des Klimawandels. Einige Wildsorten sind resistenter gegen Schädlinge oder Krankheiten, andere vertragen Trockenheit besser.
Diese natürlichen Eigenschaften könnten die Grundlage für zukünftige Kaffeesorten sein, die unter schwierigen klimatischen Bedingungen gedeihen. Damit leistet der äthiopische Wildkaffee nicht nur einen Beitrag zur globalen Kaffeequalität, sondern auch zur Ernährungssicherheit vieler Anbaugebiete weltweit.
Doch dieser Reichtum ist bedroht. Abholzung, Bevölkerungswachstum und klimatische Veränderungen setzen den Kaffeewäldern zu. Die steigenden Temperaturen könnten dazu führen, dass geeignete Anbaugebiete bis 2080 drastisch schrumpfen.
Um dem entgegenzuwirken, wurden in Äthiopien mehrere UNESCO-Biosphärenreservate eingerichtet – etwa Yayu, Kafa und Sheka. Diese Schutzgebiete vereinen drei Ziele:
In diesen Regionen wird Wildkaffee verantwortungsvoll geerntet und zu fairen Preisen an Röstereien verkauft. So entsteht ein Kreislauf aus Schutz und Wertschöpfung: Der Wald bleibt erhalten, und die Menschen profitieren von seinem Reichtum.
Äthiopien produziert jährlich rund 460.000 Tonnen Kaffee – und fast die Hälfte davon wird exportiert. Rund ein Drittel dieser Menge stammt direkt aus den Kaffeewäldern.
Der größte Teil der äthiopischen Produktion kommt jedoch aus dem sogenannten Gartenkaffee (Garden Coffee): Kleine Bauernfamilien bauen ihn auf ihren Feldern an, oft in Mischkultur mit Obstbäumen oder Gewürzpflanzen. Nur ein kleiner Teil stammt von großen Plantagen.
Kaffee ist für Äthiopien nicht nur ein Genussmittel, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Bohnen tragen rund ein Viertel zu den Exporterlösen des Landes bei – und schaffen unzählige Arbeitsplätze.
Bei Bonsomi Coffee sehen wir in äthiopischem Kaffee mehr als nur ein Produkt – wir sehen Herkunft, Handwerk und Verantwortung. Deshalb arbeiten wir eng mit Partnern zusammen, die den Wald respektieren, faire Löhne zahlen und nachhaltige Anbaumethoden fördern.
Unsere äthiopischen Kaffees stammen aus Regionen, in denen Tradition und Zukunft Hand in Hand gehen. Jede Bohne erzählt eine Geschichte – von Regenwäldern, die geschützt werden, von Familien, die ihren Lebensunterhalt sichern, und von einer Kultur, die den Kaffee mit Stolz bewahrt.
Wenn du unseren äthiopischen Arabica-Kaffee probierst, erlebst du Aromen von Beeren, Zitrusfrüchten und feiner Blütensüße – ein Geschmack, der so vielfältig ist wie das Land, aus dem er stammt. Und jede Tasse trägt dazu bei, dass die Wälder Äthiopiens, die Wiege des Kaffees, auch morgen noch leben.
Der Oddo Shakiso ist ein Single Origin Bio-Kaffee aus der renommierten Guji-Zone im Süden Äthiopiens – einer Region, die für außergewöhnliche Arabica-Qualitäten bekannt ist. In der Tasse entfaltet er eine lebendige Süße und ein fruchtig-schokoladiges Aroma mit Noten von Blaubeere, Johannisbeere und feinen Kakaonibs.
Ein Kaffee, der zeigt, warum Äthiopien als Wiege des Arabica-Kaffees gilt – komplex, klar und unverwechselbar.